Rockerkreise sind hierarchisch gegliedert. Wer für seinen Club riskante und wichtige Straftaten begeht, steigt auf. Den Aufnäher “Expect No Mercy” (also “Erwarte keine Gnade”) erhalten solche Mitglieder, die “für den Club einen Menschen getötet oder eine schwere Verletzung zugefügt” (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rocker-Begriffen) haben.
Der “Shop Manager” des “Famous”, Matthias Stutz, hatte Berichten zufolge im Dezember in der Holstengalerie einen Ex-Rocker niedergestochen, den er für die Kündigung seines Ladens verantwortlich machte. Im Februar postete er auf Facebook eben diesen Schriftzug “Expect No Mercy”.
Aber nicht nur er, auch die “Bandidos” scheinen stolz auf sein Vorgehen zu sein: In einem Video von einer Party der “Bandidos”-Supporter “North Skulls”, zu denen u.a. “Famous”-Mitarbeiter Marco Stojanovic gehört, sieht man Stutz in Kutte der “Bandidos”. Auf den Patches steht, dass er zum Vizepräsidenten der “Bandidos Padborg” aufgestiegen ist, außerdem erhielt er auch die Auszeichnung des “Keine Gnade”-Aufnähers.
Dass er damit nicht der einzige “Bandido” aus dem “Famous”-Umfeld ist, zeigt ein Instagram-Beitrag des Nazirockers Aleander Hardt. Hardt hatte in den Diskussionen um “Famous” Videos mit Morddrohungen an KritikerInnen verschickt, eben diese Geste hat ihm sein Club für seine Dienste als Geschenk zum 10jährigen Clubjubiläum auf Leinwand gedruckt – natürlich versehen mit dem Schriftzug “Expect No Mercy”. Ein Like hat dafür u.a. die “Famous”-Shop Vertretung Stojanovic dagelassen.